2023
Einige Projekte von 2023 stellen wir Ihnen in unserer Kurzfilmreihe vor.
Mit diesem einführenden Film stellen wir Ihnen die Kerntätigkeiten der Wander- und Pilgerakademie und ausgewählte Kleinstinfrastrukturprojekten vor.
Weitere schönen Projekte konnten wir bisher umsetzen. Stöbern Sie doch mal durch die Dokumentation der vergangenen Jahre.
Hier erfahren Sie mehr über den Gräfenhainer Wanderschuh (www.graefenhainer-wanderschuh.de) und all seine Rundwege. Wir sind unterwegs mit Petra Nowak, die demnächst mit ihrem Verein einen Wanderweg vom Deutschen Wanderverband (DWV) als Qualitätswanderweg zertifizieren lassen will. Das ist nicht alltäglich. Im Osten Deutschlands gibt es diese Wege nur sehr selten. Dass ein Verein sich aufmacht; und mit überwiegend ehrenamtlicher Arbeit die Hürden einer Erstzertifizierung schaffen will, ist etwas ganz Besonderes. Ein Geschenk an uns alle – denn die Zertifizierung hat eine enorme Außenwirkung. Wir wünschen viel Glück dabei!
Hier erfahren Sie mehr über einen wunderschönen Wander- und Meditationsweg, der in Radeberg am Schloss Klippenstein (www.schloss-klippenstein.de) beginnt. Der Weg führt immer am Fluss entlang bis zur Offenen Kirche in Wallroda (www.kirche-afw.de). Wir sind unterwegs mit Pfarrer Martin Roth, der mit Kirchgemeinde und Menschen aus Wallroda diesen Ort der Begegnung zugänglich gemacht hat. Die Wallrodaer Kirche war schon immer für Pilger wichtig. Hier können Sie einkehren und u.a. den Altar mit dem Apostel Jakobus besichtigen, der am Zeichen der Pilger, der Jakobsmuschel, erkennbar ist. Der schöne Pfarrhof rund um die Kirche beherbergt im ehemaligen Pächterhaus eine Pilgerherberge mit Stempelstelle sowie kleine Ausstellungsräume. Ein Holzbackofen zum Pizzabacken, Bänke und Tisch laden zur Rast und zum zur Ruhe kommen ein. Wer will, kann von hier aus weiterwandern bis zum Stausee bei Kleinröhrsdorf.
Der Ökumenische Pilgerweg führt von Görlitz an der polnisch-deutschen Grenze über 460 Kilometer bis nach Vacha an der thüringisch-hessischen Grenze. Er ist durchgängig mit der gelben Muschel auf blauem Grund ausgeschildert und kann ohne Karte erwandert werden. In über 120 Herbergen können Menschen, die unterwegs sind, für eine Spende oder mit ermäßigten Übernachtungskosten ein Quartier finden (www.oekumenischer-pilgerweg.de). Erfahren Sie in einem kurzen Film, wie es sich bei Wind und Wetter auf dem Pilgerweg gehen lässt und wie der Verein Tenne e.V. die Übernachtungsgäste in der „Alten Schule“ in Buchholz – in der Nähe von Görlitz – willkommen heißt. Katharina Tobias nimmt uns auf eine Reise mit, die vor etwa 25 Jahren begonnen hat.
In einem zweihundertjährigen Umgebindehaus im Elbsandsteingebirge befindet sich in der Gemeinde Saupsdorf im Ortsteil Räumicht eine Selbstversorgerhütte des Deutschen Alpenvereins, die allen Wanderern und Bergfreunden offensteht (www.saupsdorfer-huette.de). Erfahren Sie in einem kurzen Film, wie es dazu gekommen ist, dass Andreas Rädisch zusammen mit seiner Frau diese Hütte als Hüttenwart ehrenamtlich betreut und warum beide immer wieder von Dresden aus zur Hütte hinausfahren. Sie können außerdem gespannt sein, auf kleine Einblicke in aktuelle Umbauarbeiten.
Benndorf wurde wie viele Dörfer in der Umgebung von Wiprecht von Groitzsch um 1200 von fränkischen Siedlern gegründet. Jahrhundertelang bildete das zweigeschossige Torhaus in Benndorf die Verbindung zwischen Rittergut und Dorf. Heute ist das Schloss zwar zerstört aber ein wunderschöner Schlosspark lädt dazu ein, unterwegs zu sein. Der Förderverein Rittergut Benndorf e.V. pflegt die Anlagen und feiert fröhliche Feste. In diesem kurzen Film sind wir unterwegs mit Ilja Weber, der ehrenamtlich als Wegewart tätig ist und mit Denis Brauße, der den Förderverein managt. Sie werden spüren, dass Förderverein und Kirchgemeinde zusammen mit Tourismusverein und Stadtverwaltung gemeinsame Visionen haben und Menschen anlocken wollen, das Umfeld zu erkunden. Denn schließlich führt der Lutherweg in Sachsen auch durch Benndorf. Neue Besucher sind immer wieder unterwegs und die Benndorfer haben das im Blick! Lassen Sie sich überraschen!
Das heutige Jöhstadt wurde 1513 auf der Flur eines schon 1386 erwähnten Waldhufendorfes gegründet. Im Zuge des Berggeschreys aus Richtung Annaberg setzte eine Besiedlungswelle von Bergleuten ein. Die kleine Gemeinde Grumbach (1386 urkundlich erwähnt) befindet sich nahe von Jöhstadt und liegt in landschaftlich reizvoller und waldreicher Umgebung. In Grumbach befindet sich die schöne und sehenswerte Kirche St. Margarethen, das wahrscheinlich älteste steinerne Gebäude des Ortes. Ein Pfad führt von der Kirche zum früheren Besucherbergwerk (dem Andreas-Gegentrum-Stolln) in das Pressnitztal. Dort finden wir – mitten im Wald – einen Haltepunkt der Museumsbahn Steinbach-Jöhstadt.
In diesem kurzen Film gibt es viel zu entdecken: Wir sind unterwegs mit Michael Gürtler, der von der Idee berichtet, einen Pilgerweg zu etablieren, der als Rundweg an der St. Margarethenkirche beginnt und dort auch wieder endet. An dieser Kirche haben sich früher die Bergleute getroffen, um gemeinsam zur Schicht am Andreas-Gegentrum-Stolln zu laufen. Sie erhalten einen kleinen Einblick in die schöne Kirche, in der Kantor Andreas Schmidt-Brücken an der Orgel spielt. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wie eine Orgel eigentlich bis in ein Bergdorf kommt? In diesem Fall wissen wir es genau. Die Orgel wurde 1927 in vielen Kisten per Bahntransport aus Echterdingen (bei Stuttgart) erst nach Wolkenstein und dann mit der Pressnitztalbahn bis nach Schmalzgrube gebracht. Danach gings weiter per Pferdewagen ins 770 m hoch gelegene Grumbach. Machen Sie sich auf in die Welterbe Montanregion Erzgebirge: Besuchen Sie alte Kirchen, folgen Sie romantischen Bächen und Pfaden, bewundern Sie die Felsen vom Stülpner-Karl, entdecken Sie die Fledermäuse im Winterquartier am Andreas-Gegentrum-Stolln oder fahren Sie ein Stück mit der Museumsbahn. Sie werden wunderbare Erlebnisse sammeln. Und „Erlebnisse braucht der Mensch“ sagt Michael Gürtler, der uns in diesem Film einen kleinen Teil seiner erzgebirgischen Heimat zeigt.
August der Starke wurde 1670 in Dresden geboren. Es war ihm als zweitgeborenem Sohn nicht in die Wiege gelegt, einmal regieren zu müssen. 1694 starb sein Bruder an den Pocken und August stieg zum regierenden Kurfürsten von Sachsen auf – das Augusteische Zeitalter begann. Er hatte ein absolutistisches Machtbewusstsein und er packte an: Er ließ seine Residenzstädte zu den prächtigsten Städten Europas ausbauen. Er führte Kriege und sicherte seine Machtpositionen. Er gab rauschende Hoffeste und war Hauptperson. Ein besonderes Ereignis im Jahr 1730 – mit 30.000 Mitwirkenden – war eine grandiose Truppenschau; verbunden mit der Darstellung königlicher Pracht: Das offiziell „Das große Campement bei Zeithayn und Radewitz in der Mühlberger Gegend“ genannte Lustlager von August dem Starken. Es fand vom 31.Mai bis zum 28. Juni 1730 auf den Feldern zwischen Zeithain und Glaubitz statt. August der Starke hatte auch nach 1730 noch so manches vor. Aber bereits drei Jahre später ist er verstorben.
Was war besonders am Zeithainer Lustlager? Es war eine beeindruckende militärische Parade zur Präsentation der Sächsischen Armee und auch ein außergewöhnliches und prunkvolles Fest. Es sollte den Reichtum, die Pracht und den Status von Friedrich August I. von Sachsen als mächtigen Herrscher Europas unterstreichen. Das ist ihm gelungen.
In diesem kurzen Film sind wir unterwegs mit Jörg Runow vom Geschichts- und Traditionsverein Zeithain, in der Gohrischheide. Er führt uns auf dem 35 km langen Lustlager-Rundweg (auf dem man wandern oder radfahren kann) an die regionale Geschichte und Tradition heran. Wir betrachten einzelne Etappen des Weges: den Obelisken bei Zeithain – das Schloss Tiefenau mit kleiner Kapelle und doppelter Silbermannorgel – die Kuppe zwischen Radewitz und Glaubitz am Grödel-Elsterwerdaer-Floßkanal – Moritz an der Elbe – Promnitz mit Blick auf die Elbseite an der 1730 ein mehrstündiges spektakuläres Feuerwerk abgehalten wurde). Wir erfahren vieles über eine Zeit, die 300 Jahre her ist.
Aber das ist noch nicht alles: Durch den Traditionsverein wurde das gigantische Barockfest so aufbereitet, dass wir uns in das Spektakel hineinversetzen können. Denn in jedem Jahr – Ende Juni – findet in der Nähe des historischen Obelisken ein „Lustlager“ statt; mit einzigartiger Möglichkeit in die Vergangenheit zu reisen und die Zeit kultureller Blüte und militärischer Stärke nachzuerleben. Im Jahr 2030 wird hier ein großartiges 300-jähriges Jubiläum gefeiert (www.lustlager.info). Wir merken immer wieder: Der Tourismus in Sachsen lässt sich bei uns facettenreich erleben. Lassen Sie sich nun im Film überraschen!
Das Mittelvogtländische Kuppenland ist eine Landschaft im Südwesten Sachsens. Im Vogtländischen Mühlenviertel können Wanderer und Naturfreunde jeden Atemzug genießen und in naturbelassenen Wäldern oder auf weiten Gebirgswiesen unterwegs sein. In diesem Gebiet ist das Wanderwegenetz gut ausgebaut. Bis vor Kurzem gab es jedoch noch einen weißen Fleck in der Gegend zwischen Tobertitz und Rodersdorf. Obwohl es dort viele Feld- und Wiesenwege gab, die die „Tobertitzer“ schon immer gern gelaufen sind.
In diesem kurzen Film sind wir unterwegs mit Heike Löffler vom Fremdenverkehrsverein Rosenbach e.V. Sie zeigt uns alte selbst gemalte Wegweiser und berichtet vom regen Vereinsleben der dörflichen Gemeinschaft im ehemaligen Rittergut Tobertitz. Hier entstand die Tobertitzer Sonntagsrunde – ein Rundwanderweg über 4,5 Kilometern.
Vom jungen Landwirt Jonas Hommel erfahren wir, wie es dazu kam, dass der Weg neu ausgeschildert wurde. Die Tobertitzer Sonntagsgerichte spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Jonas Hommel berichtet auf unserem Weg nach Rodersdorf über – längst ausgestorben geglaubte – alte Kirschsorten aus polnischen Klostergärten, die nun am Wegesrand wieder angepflanzt wurden und über tragfähige Kooperationen zur Agrargenossenschaft.
In Rodersdorf angekommen, können wir die Gustav-Adolf-Kirche aus dem 13. Jahrhundert besichtigen und erfahren von Jonas Scherzer, dass wir hier ein einzigartiges Orgelsystem mit „elektropneumatischer Traktur“ finden. Hier sitzt der Orgelspieler an einem Spieltisch – jedoch an ganz unüblicher Stelle in der Kirche. Er sitzt der Orgel direkt gegenüber, mehrere Meter entfernt. Das gibt es selten zu sehen.
Kommen Sie in unserem Film mit ins sächsische Vogtland! Denn im Vogtland locken nicht nur „Musikwinkel“, Göltzschtalbrücke, Bäder und Wintersport. Sondern ebenso der „Genusspfad Vogtlands Früchte“ und der „Wanderweg Pausa-Reuth“. Aber vor allem die Menschen, die uns hier begegnen – mit all ihrem Weitblick und ihrem Charme. Herzlich Willkommen!
2022
Im Zeitraum vom 20.04.2022 bis 13.05.2022 konnten für das Jahr 2022 erneut Anträge im Rahmen des Kleinprojektefonds zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur gestellt werden. Antragsberechtigt waren gemeinnützige Vereine, Kirchgemeinden, Initiativen in Kooperation mit Vereinen oder Kirchgemeinden sowie Kommunen etc. in Kooperation mit ehrenamtlichen Initiativen, die die touristische Infrastruktur ausbauen wollen. Die Antragsstellung wurde über ein Onlineformular umgesetzt. Insgesamt wurden 110 Anträge eingereicht, davon wurden 54 Anträge bewilligt. Wir werden hier demnächst über ausgewählte Initiativen berichten.
Dokumentation
Hier finden Sie die Dokumentation der Kleinstinfrastrukturprojekte der Wander- und Pilgerakademie Sachsen 2022 der Destinationen: Erzgebirge, Sächsische Schweiz und Oberlausitz, Vogtland und Elbland Dresden, Chemnitz-Zwickau-Region und Leipzig Region.
2021
Im Dezember 2021 wurde öffentlichkeitswirksam der Aufruf gestartet, dass Initiativen und Kirchgemeinden in Sachsen mit einem einfachen einseitigen Antrag kleine Projekte zur Förderung einreichen können, mit denen die Bedingungen für Wanderer und Pilger verbessert werden können. Innerhalb kürzester Zeit gingen über 300 Anträge ein. Raststätten an Wanderwegen wurden geplant, Pilgerherbergen wollten ihre einfachen Unterkünfte liebevoll ausstatten, Infotafeln sollten hergestellt und die Beschilderung an Wander- und Pilgerwegen erneuert werden. Es steckte so viel Freude und Engagement in jedem Antrag und es wurde deutlich, dass sich die Menschen engagieren und Sachsen als Wander- und Pilgerland bereichern wollen. Über 200 Anträge mit einem Volumen von insgesamt 350.000 € konnten befürwortet werden. Derzeit erfolgt die Umsetzung der Projekte überall im Land.
Vorstellung ausgewählter Initiativen:
In Theuma im Vogtland liegt die Maria-Magdalenen-Kirche. Unweit der Gemeinde verläuft der sächsische Jakobsweg – und nun ist für Pilger eine neue Übernachtungsmöglichkeit direkt an der Kirche entstanden. Das Pilgerzimmer war im 16./17. Jahrhundert ein Vorbereitungsraum und ist direkt an die Maria-Magdalenen-Kirche angeschlossen. Über einen gesonderten Zugang konnten sich die damaligen Rittergutsbesitzer dort auf den Gottesdienst vorbereiten und getrennt vom gemeinen Volk ihre Loge betreten. Die letzten Jahre stand der Raum leer, vorher wurde er lediglich einige Zeit als Jugendzimmer genutzt. Mit Hilfe von Mitteln des Kleinprojektefonds wurde der Raum saniert und zu einer Übernachtungsmöglichkeit für Pilger umgestaltet. Der weiterhin bestehende, direkte Zugang zur Kirche ermöglicht den Pilgern zu jeder Zeit den Zutritt zum Andachtsraum.
Die Stadt Olbernhau hat Figuren für den „Sagenweg Hüttenmatths“ und den Familienwanderweg „Dörfelbach“ anfertigen lassen. Die Figuren wurden von einheimischen Kunsthandwerkern aus unterschiedlichsten Materialien hergestellt. Insgesamt gibt es 11 Figuren am Sagenweg. Figur Nummer 9, eine alte Frau aus der erzgebirgischen Sage über den Hüttenverwalter Matthes, wurde nun mit Mitteln des Kleinprojektefonds gefertigt. Im Zuge der Herstellung dieser Figur wurden auch an den anderen Figuren notwendige Reparaturen durchgeführt.
Das erste große Waldlabyrinth der neuen Bundesländer befindet sich im Röthenbacher Wald direkt am Schachwanderweg in der Nähe des Heinrich-Albert-Steins. Auf mehr als 1000 Quadratmetern und einer Weglänge von 1100 Metern bietet das Waldlabyrinth ein Erlebnis für Wanderer und Familien. Am großen Eingangsportal, das auch ein Blickfang für vorbeikommende Wanderer ist, gibt es neben einer Tafel zur Geschichte des einmaligen Schachdorfes eine kurze Erklärung zum Quiz. Mit Hilfe von Mitteln des Kleinprojektefonds wurde die Waldschänke in der Ruheinsel des Waldlabyrinthes sowie die Tafeln am Eingangsportal finanziert.
Stellvertretend für einen der sächsischen Wegewarte gibt André Kaiser einen Einblick in seine engagierte Arbeit. Über 300 Kilometer läuft er im Jahr durch den Tharandter Wald und geht dabei mit wachen Augen durch seine Heimat. Seit 1995 ist er per Berufungsurkunde des Landrates als ehrenamtlicher Kreiswegewart unterwegs. Rund um Tharandt, Dorfhain, Klingenberg-Colmnitz, Naundorf, Mohorn-Grund, Hetzdorf und den Kurort Hartha samt Grillenburg kümmert er sich um 150 Wegekilometer, die er mindestens zweimal im Jahr per pedes oder mit dem Rad durchquert. Dabei prüft er mit kritischem Blick den Zustand der Beschilderung und Markierung und behebt kleinere Schäden.