REA in der Region Chemnitz.Zwickau.Region.
Schlossbergmuseum Stadt Chemnitz
So ist es auf der Webseite der jüngsten und damit der 7. touristischen Region in Sachsen zu lesen. Weiter lese ich auf der Webseite von Industriebrachen mit urbaner Kunst auf Weltniveau, vom Mittelsächsischen Kultursommer, der im Porphyrsteinbruch mit einem kreativen Feuerwerk beflügelt oder auch von architektonischen Experimenten, die Industrie, Kultur und Natur in Einklang bringen …
Klar ist, diese Region Sachsens lädt uns ein, Neues und vor allem Unerwartetes zu entdecken. Wir hatten für den 03.11.2023 zu einer „Entdeckungstour“ in dieser Region eingeladen. Unser Regionaler Erfahrungsaustausch für die Destination fand im Schlossbergmuseum in Chemnitz statt. Fast 30 Akteure aus den Bereichen „Wandern, Pilgern, Kirche und Tourismus“ hatten sich eingefunden, um sich weiterzubilden, ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Im Foyer des Museums wurden Stehtische aufgestellt. Kaffee, Tee und Kekse standen zur Begrüßung bereit. Schon zu Beginn gab es intensive Gespräche, um sich kennenzulernen und sich auszutauschen. Es war nicht ganz einfach, die Teilnehmenden aus dem Foyer des Museums in den „Großen Saal“, unseren Veranstaltungsraum, zu bekommen. Doch 10 Uhr waren alle im Tagungsraum angekommen und die Veranstaltung konnte beginnen. Unser Gast für den Fachvortrag war Dombaumeister a. D. Günter Donath. Ausführlich und akribisch nahm er uns mit auf eine Zeitreise in die Geschichte Sachsens bis zum Zeitalter der Reformation. Hervorragend gelang es ihm, die regionalen Bezüge zur Stadt Chemnitz und der gesamten Region herzustellen. Sein Vortrag verdeutlichte, dass Chemnitz nicht nur zu den drei großen sächsischen Städten gehört, sondern bereits im frühen Mittelalter einen Schwerpunkt bei der Entwicklung der Klosterlandschaft in der Mark Meissen bildete. Gelegen an wichtigen Handelswegen wie der Salzstraße und den „Böhmischen Steigen“ trug es als Handelsplatz und frühe Stadt und damit als ein Dreh- und Angelpunkt in der Verbindung nach Böhmen zur wirtschaftlichen Erstarkung der Markgrafschaft bei. Es war ein Zentrum der künstlerischen Entwicklung, bei der vor allem die Bildhauer auf ganz besonderes Gesteinsmaterial zurückgreifen konnten: die Tuffgesteine der näheren Umgebung und des nahe gelegen Rochlitzer Berges. In seinem Vortrag gab Herr Donath einen Überblick über die siedlungs- und kunstgeschichtliche Entwicklung der Region zwischen der Leipziger Tieflandsbucht und dem Erzgebirge von den Anfängen der Ostbesiedelung bis zum Ende der mittelalterlichen Welt.
Eine Pause hatten wir uns dringend verdient. Deshalb gingen wir ins benachbarte „Miramar“. Jeder konnte sich bei einem schmackhaften Imbiss und guten Gesprächen stärken. Weiter ging es im Rahmen einer kurzen Führung durch das Schlossbergmuseum und durch die Schlosskirche, mit fachkundiger Begleitung durch Dr. Stefan Thiele, den Kurator des Museums. Eine Auswahl wichtiger Ausstellungsstücke brachte er uns näher. Viele Zusammenhänge aus dem Vortrag am Vormittag wurden uns deutlicher. Aber es wurde uns auch bewusst, dass wir zur Vertiefung der Thematik unbedingt noch einmal nach Chemnitz kommen müssen. Der weitere Verlauf des Nachmittags war von konkreten Informationen aus der Destination und weiteren vertiefenden Gesprächen aller Teilnehmenden geprägt. Anwesend waren dafür Stefan Herold, ein Mitarbeiter der Destination „Chemnitz. Zwickau. Region.“ sowie Pfarrer Holger Bartsch, der Pfarrer für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Alle Anwesenden kamen intensiv darüber ins Gespräch, in welchen Bereichen sie engagiert sind und welche Erfahrungen sie in der letzten Zeit gemacht haben. Viele Teilnehmende erkannten, dass sie durchaus von den Erfahrungen der anderen partizipieren können. Für die Umsetzung der Pläne für die kommende Zeit waren die Informationen dieses Tages in jedem Falle sehr hilfreich. Alle waren sich einig, bei dem REA im kommenden Jahr wieder dabei zu sein. 2024 wird die Kulturhauptstadt 2025 und der „Purple Path“ noch mehr im Mittelpunkt stehen. Abgeschlossen wurde die gemeinsame Zeit mit einem Segenswort von Pfarrer Holger Bartsch.