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06.10.2022

Mountainbiking im Wald: Erholung und Herausforderung

Sachsenforst und Landestourismusverband forcieren Austausch über Chancen und Nutzungskonflikte

© LTV SACHSEN / Fotolia_Laurent-Renault

Gemeinsame Pressemitteilung vom Landestourismusverband Sachsen e.V. und Staatsbetrieb Sachsenforst

Die sächsischen Wälder sind nicht nur zuverlässige Rohstofflieferanten, Wasserspeicher oder Heimat für Tiere und Pflanzen, sie ziehen auch immer mehr Menschen zur Naherholung, zum Sport oder Wandern und für den Aktivurlaub an. Ein Thema, das dabei einerseits Begeisterung, andererseits aber auch mal Missfallen auslöst, ist das Mountainbiking im Wald. Auf einer Tagung in Sayda im Erzgebirge tauschten sich die Expertinnen und Experten über Möglichkeiten und Grenzen des Mountainbikings im Wald mit dem Ziel aus, Nutzungskonflikte frühzeitig zu erkennen und idealerweise zu reduzieren. Im Anschluss ging es ganz praktisch auf MTB-Exkursion im Wald auf einer Teilstrecke der BLOCKLINE, einem insgesamt 140 Kilometer langen Kurs durchs Erzgebirge.

Sachsen hat mit seinen Mittelgebirgsregionen großes Potenzial als Magnet für das Mountainbiking. Areale und Routen wie das Trailcenter Rabenberg, die Bikewelt Schöneck oder die MTB-Strecke Stoneman Miriquidi ziehen viele Begeisterte an. Andrea Kis vom Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV SACHSEN): „Gerade für den ländlichen Raum sehen wir große Chancen, Zentren für einen naturnahen und fitnessorientierten Tourismus zu entwickeln. Attraktive und zudem grenzüberschreitende Mountainbike-Strecken ergänzen das Angebot für den Ganzjahrestourismus in den Regionen.“ Für die Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe entlang und im Umfeld der MTB-Strecken sind die Besucherinnen und Besucher willkommene Gäste, für die Regionen ein wachsender Wirtschaftsfaktor. Eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des MTB-Tourismus ist die Fachplanung des Freistaates Sachsen: Die Natur und Kultur erlebbar zu machen, gleichzeitig aber zu schützen und zu erhalten, sind hier zentrale Ansprüche. Entsprechend wird eine sanfte und nachhaltige Entwicklung angestrebt.

Auch aus Sicht von Sachsenforst ist das Radfahren und Mountainbiking im Wald eine attraktive Möglichkeit der naturnahen Erholung. Auf Straßen und Wegen im Wald darf mit dem Rad gefahren werden, solange auf andere Waldbesuchende Rücksicht genommen wird. Allein im Staatswald des Freistaates Sachsen stehen dafür rund 3.600 Kilometer Strecke zur Verfügung. Sogenannte Trails, die abseits der Wege exklusiv für das Mountainbiking verlaufen, sind jedoch nicht vom allgemeinen Betretungsrecht gedeckt. Hier darf nur auf eigens dafür ausgewiesenen Strecken gefahren werden. Deren Anlage und Nutzung bedürfen der Zustimmung der Waldbesitzenden sowie zum Schutz des Waldes zusätzlich einer Genehmigung der Forstbehörde.

Mike Eller, stellvertretender Geschäftsführer von Sachsenforst: „Wir sind offen für sportliche Betätigungen im Wald, auch mit dem Mountainbike. Das illegale Mountainbiking auf nicht genehmigten Trails ist aber etwas Anderes. Es verursacht Schäden im Ökosystem Wald und Konflikte mit Anderen, die im Wald unterwegs sind. Umso wichtiger ist es, dafür geeignete Routen anzubieten, diese auch bekanntzumachen – und gleichzeitig die illegale Befahrung einzuschränken.“ Für eine intensivere Mountainbike-Nutzung des Waldes müssen mit Betreiberinnen und Betreibern, Verbänden und Kommunen individuelle Lösungen erarbeitet werden.

Sachsenforst unterstützt das Interesse an der Mountainbike-Nutzung im Staatswald des Freistaates unter anderem mit den Mountainbike-Strecken BLOCKLINE und Stoneman Miriquidi, die in großen Teilen durch den Staatswald führen. Im mittleren Erzgebirge wird darüber hinaus das Trailcenter Rabenberg mit Single-Trails für Mountainbiker von einem privaten Anbieter betrieben. Bei Sebnitz wird derzeit geprüft, wie das Mountainbiking im Staatswald in ein grenzübergreifendes Walderlebnisgebiet integriert werden kann.

Hintergrund: Sachsenforst und der LTV SACHSEN unterschrieben bereits 2018 eine Kooperationsvereinbarung, die die Vereinbarkeit von touristischen und naturschutzfachlichen sowie forstbetrieblichen Interessen zum Ziel hat. 2021 wurde diese um drei weitere Jahre verlängert. Der Dialog zwischen Forstwirtschaft und Tourismus wird mit dem jährlichen Informations- und Erfahrungsaustausch zu Schwerpunktthemen und best-practice-Beispielen in einzelnen Regionen belebt und gefördert.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.sachsenforst.de
www.ltv-sachsen.de

Pressekontakte:

Landestourismusverband Sachsen e.V.
Andrea Kis, stellvertretende Direktorin
Telefon: + 49 (0)351 4919112, Mobil: 0172 3588112
E-Mail: kis@ltv-sachsen.de

Staatsbetrieb Sachsenforst
Dr. Renke Coordes
Telefon: +49 (0)3501 542 166
E-Mail: presse.sbs@smul.sachsen.de

Kontakt:

Andrea Kis

Direktorin

+49 351 49191-13
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