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Livemusik im Hängemattenmeer

Indoor-Schlafkonzerte ziehen ins Freie und betten Gäste in hängende Kokons

Unter dem Motto „Hinlegen? – Nix dagegen!“ bieten Schlafkonzerte seit 2011 die äußerst seltene Gelegenheit, ein Konzert im Liegen zu genießen und dabei einschlafen zu dürfen. Auf gemütlichen Matratzen in stilvollem Ambiente ruhen, entspannen oder schlafen die Besucher zu gefühlvoller Livemusik: „damit man aus dem Alltag rauskommt, einen Ruhe-Ort schafft, seine Akkus auflädt und dann wieder aufgetankt zurückgehen kann in die To-Dos, in das Leben“, beschreibt Sara Strimbeanu das Anliegen des Veranstalters, der Schlafkonzerte KG. Im Sommer 2021 plant dieser mit den Schlafkonzerten ins Freie umziehen und überschreibt seine Pläne mit „Coocon Concerts – Livemusik im Hängematten-Meer“.

Über uns der weite Himmel, das Blätterdach der Bäume. Wir liegen bequem, schaukeln sanft im Rhythmus der Musik in einer Hängematte und träumen uns davon. Genau so soll es sich für die Gäste der Open-Air-Schlafkonzerte anfühlen. Hierfür werden bis zu 150 wasserfeste Zelt-Kokon-Hängematten wie eine überdimensionale, begehbare Kunst-Installation als ein Netz des Zusammenhalts in Zeiten von Corona im Leipziger Clara-Zetkin-Park gespannt. Der Kokon, Symbol der Quarantänezeit, ist bei eventuell einsetzendem Regenschauer sogar verschließbar und hält seinen naturverbundenen Musikliebhaber trocken und warm. Auch das Sicherheitskonzept haben die Veranstalter gut durchdacht. Die Hängematten bestehen aus atmungsaktivem Material, was eine dauerhafte Frischluft-Zufuhr auch bei geschlossenem Kokon garantiert. Der Stoff kann nach jeder Nutzung bestens gereinigt bzw. komplett desinfiziert werden. Außerdem sind die gespannten Matratzen nummeriert, so dass jeder Schlafgast bei einer Buchung seine Kontaktdaten hinterlässt.

Dieses innovative Vorhaben wird durch verlässliche Partner behördlicherseits wie aus der Wirtschaft, gestärkt, um es umzusetzen. „Uns ist es ein Anliegen, ein Netzwerk zu schaffen, die Leute miteinander zu verbinden und die Kultur- und Tourismusbranche auch in Leipzig dadurch zu stärken und uns gegenseitig zu helfen“, führt Sara Strimbeanu weiter aus. „Viele Schlafkonzerte mussten während des Lockdowns ausfallen. Wir sind dann auf Online-Schlafkonzerte umgestiegen, was aber das Live-Erlebnis keinesfalls ersetzen kann.“

Die Livekonzerte müssen letztlich nicht nur punktuelle Erlebnisse bleiben. Das Hängemattenmeer ließe sich auch als begehbare Kunstinstallation in einem Park oder in einem Wald vermarkten, wofür der Besucher Eintritt zahlt, so dass zusätzliche Einnahmen generiert werden. Nicht nur in Großstädten wie Leipzig, sondern auch im ländlichen Raum könnten die Outdoor-Schlafkonzerte zum Tourismus-Magnet und attraktiven Ferienziel werden.

Die Jury vom Wettbewerb „Denkzeit Event“ sieht in dem Konzept ausdrücklich ein Format, das sich langfristig am Markt positionieren kann und schätzt vor allem die Verbindung zur Outdoorszene, weshalb dem Projekt aus Leipzig ein Preisgeld in Höhe von 20.000 EUR zugesprochen wurde.