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27.07.2022

Ein guter Ort, um über Tourismus zu reden

Erfahrungen austauschen, Netzwerken, Ideen sammeln: Am 27. Juli lud der LTV SACHSEN zum „Dialog der Gastgeber“ nach Chemnitz.

„Hier hat sich eine ganze Region auf den Weg gemacht“, sagte Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, gleich zu Beginn des „Dialogs der Gastgeber“. Denn Chemnitz und seine Umgebung, zu der auch die traditionsreiche Industriestadt Zwickau gehört, werden mehr und mehr zum Anziehungspunkt für Touristen. Was den Kultureinrichtungen wie den Touristikern der Region einiges abverlangte und noch immer abverlangt. Einerseits ist es für Chemnitz und seine Umgebung noch nie leicht gewesen, wahrgenommen zu werden. Geographisch platziert zwischen Tourismus-Klassikern wie dem Vogtland, dem Erzgebirge und dem Elbtal mit Dresden, Meißen und dem Elbsandsteingebirge, musste man hier schon immer etwas nachdrücklicher auf seine Reize hinweisen. Andererseits ist es auch der Status quo, der für viele Kultur-Institutionen und Beherbergungsbetriebe eine Herausforderung darstellt. Oder wie Barbara Klepsch es ausdrückte: „Die Pandemie hat noch immer Auswirkungen auf Tourismus und Kultur in Sachsen. Es braucht große Anstrengung von uns allen, damit wir hier wieder auf das Niveau von 2019 kommen“, so die Ministerin.

Dass diese Anstrengungen einen kräftigen Motivationsschub erhalten haben, schwebte freilich die ganze Zeit über der Veranstaltung im Saal Vulcanus des Carlowitz Congresscenters. „Chemnitz ist Europäische Kulturhauptstadt 2025. Könnte es einen passenderen Ort geben, um über die Verbindung von Kultur und Tourismus zu reden?“, so der LTV-Verbandsdirektor in seinem Eröffnungsstatement. „Kulturhauptstadt – das ist kein Zustand, das ist ein Prozess mit einem starken Bezug zu vielen aktuellen Fragen unserer Zeit. Und eine große Chance für die Stadt Chemnitz, für die Region und auch für ganz Sachsen.“ resümierte Manfred Böhme.

Noch knapp zweieinhalb Jahre liegen vor den Planern, Gestaltern und Umsetzern des Kulturhauptstadtjahrs – man ist hier also mittendrin in den Vorbereitungen auf 2025.

Weshalb es in der Region Chemnitz auch besonders wichtig ist, seine „Kundschaft“ zu kennen. Gut, dass Jost Beckmann von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen den Anwesenden in seinem Impulsvortag „Der Kulturtourist in Sachsen“ viel Wissenswertes über die Motivation derer, die Sachsen besuchen, vermitteln konnte. Etwa 10 Prozent aller Kulturreisen in Deutschland gehen in den Freistaat – obwohl Sachsen nur ein Zwanzigstel des Bundesgebiets darstellt. Trotzdem, so Beckmann, dürfe man sich auf Zahlen wie diesen nicht ausruhen. Touristische Leuchttürme und Hochkultur- Zugpferde sind gut, aber man sollte auch über die Vermarktung jenseits von Klassikern nachdenken. Oder wie Jost Beckmann es formulierte: „Kultur in Sachsen ist mehr als Semperoper und Gewandhaus!“.

Im Anschluss informierte Michael Deckert vom Tourismus-Beratungsunternehmen dwif über generelle Trends und Entwicklungen im Informationsverhalten der Reisenden, sowie über gelungene Kooperationen zwischen Kultur und Tourismus in Deutschland und Österreich. Zurück in die Region ging es danach mit Ina Klemm, stellvertretende Vorsitzende des Tourismusregion Zwickau e.V., und Boris Kaiser von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (CWE). Ina Klemm berichtete den Anwesenden von den Herausforderungen des Prozesses, der aktuell in die Etablierung der neuen Destination „Chemnitz Zwickau Region“ mündet, und Boris Kaiser informierte über die Unterstützung von kleinen und mittleren Tourismus-Unternehmen auf dem Weg zu nachhaltigen Geschäftsmodellen.

Schließlich durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst aktiv werden. In drei Workshop-Runden à 15 Minuten wurden an Thementafeln Wünsche und Anregungen zu den Themen „Potenziale und Chancen für die Kooperation zwischen Kultur und Tourismus“ und „Knackpunkte, Schwachstellen und Handlungsbedarfe“ gesammelt, dazu kamen „Beispiele und Ansätze“ für entsprechende Kooperationen in der Region. Die in den Workshops in Chemnitz gewonnen Erkenntnisse werden vom LTV SACHSEN dokumentiert und ausgewertet. Zusammen mit den Anregungen aus den vorangegangenen fünf Veranstaltungen des „Dialogs der Gastgeber“ werden sie in künftige Überlegungen zur Verbesserung touristischer und kultureller Angebote in Sachsen einfließen. Die siebente und letzte Veranstaltung der Reihe findet am 5. September in Leipzig statt.

Kontakt:

Stefanie Braungardt

Grundsatzfragen / PR- und Öffentlichkeitsarbeit

+49 351 49191-1011
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