, K . U . L . T . O B J E K T c h e r s J e n s F i Das Reisebüro der Zukunft – eine Lösung für Touristinformationen? Digitale Techniken für besseren Service – das gilt auch im Reisevertrieb. Obwohl heute bereits 43 Prozent der Urlauber ausschließlich online nach Angeboten suchen, spielen Reisebüros vor Ort nach wie vor eine wichtige Rolle. Fast jeder zwei- te Urlaubssuchende bucht seine Reise über das Reisebüro, da zum einen der persönliche Kontakt (63 Prozent), zum anderen die Qualität der Beratung (58 Prozent) geschätzt wird. Weiterhin herrscht grö- ßeres Vertrauen, wenn es um Datensicherheit und Datenschutz geht. Nichtsdestotrotz wird es in Zu- kunft auch im Reisevertrieb immer wichtiger, die digitalen Möglichkeiten auszuschöpfen – auch um den Kundenerwartungen weiterhin gerecht zu wer- den. Denn fast 80 Prozent der Kunden würden di- gitale Geräte, wie z. B. Tablets als Unterstützung zur persönlichen Beratung nutzen, 70 Prozent würden sich durch 360-Grad-Ansichten der Urlaubsziele gern ein Bild vorab vom Urlaubsort machen. Doch wie kann das Reisebüro der Zukunft ausse- hen? Das Projekt „Holiday Now – das Reisebüro der Zukunft“ zeigt anschaulich, wie durch die Möglich- keiten der Digitalisierung Räume neu inszeniert, eine individuelle Kundenansprache erfolgen und at- traktive Zusatzservices geschaffen werden können. Story, Dramaturgie und Inszenierung sind dabei entscheidend. Virtual Reality-Anwendungen geben einen Vorgeschmack auf das echte Urlaubs-Erlebnis und können damit die Entscheidung für ein Reise- ziel erleichtern. Abgestimmt auf den Kunden, der den Raum betritt, ändern sich im Reisebüro der Zu- kunft Inhalte, Angebote, Bilder und Ton. Junge Fa- milien werden anders angesprochen als Best Ager. Trotz VR-Brillen, Touchpads und Displays, mit denen der Kunde die Destination virtuell erleben kann, kommt die persönliche Beratung nicht zu kurz. Im Reisebüro der Zukunft signalisiert der Urlaubssu- chende durch Knopfdruck, dass er eine individuelle Beratung durch einen Mitarbeiter wünscht. Abge- rundet wird das Erlebnisangebot durch Bar- und Kinderbereich, Spiele mit Prämien sowie interaktive Elemente wie z. B. Surf-Stunden. Beim Verlassen des Reisebüros erhält der Kunde einen individuell für ihn, nach seinen Interessen erstellten Katalog, der noch vor Ort auf Wunsch ausgedruckt wird. Sind solche Ansätze der Marken- und Erlebnis- architektur auch auf lokale Touristinformationen übertragbar? Fakt ist: Knapp jeder zweite Kunde ist gegenüber den neuen technischen Möglichkeiten wie Virtual Reality, Augmented Reality, Selfservice und Automatisierung aufgeschlossen. Mit solchen digitalen Angeboten können auch Touristinforma- tionen ihren Gästeservice komplettieren – ohne die individuelle Betreuung und persönliche Beratung, die nach wie vor sehr wichtig ist, zu ersetzen. Die Präsentation von Jens Fischer, K.U.L.T.OBJEKT „Das Reisebüro der Zukunft – eine Lösung für Tou- ristinformationen?“ finden Sie hier: www.tourismus-digital.kultobjekt.com 20 ZukunftSchmiede Digital, 07.12.2018